Trauer

Beileidsbekundungen

Ein Kondolenzbrief ist nach wie vor ein wichtiger und wertvoller Weg, den Trauernden sein Mitgefühl auszudrücken. Er zeigt dem Empfänger, dass er mit dem Verlust nicht alleine steht. Das Schreiben sollte persönlich und handschriftlich verfasst werden. Somit drückt es Verbundenheit aus und spendet Trost. Bitte schreiben Sie ehrlich und direkt, wie Sie denken und fühlen und verzichten hierbei auf Floskeln.

Haben Sie keine Bedenken mit Ihrer Herzlichkeit Fehler zu machen. Vermeiden Sie jedoch religiöse Formulierungen, wenn Ihnen nicht genau bekannt ist, ob oder wie der Verstorbene gläubig war oder zu welchem Glauben sich die Angehörigen zählen.
Sie können erläutern, wie Sie von dem Todesfall erfahren haben und gegebenenfalls erklären, warum Sie nicht an der Beerdigung teilnehmen konnten. Sollten Sie die Möglichkeit haben, die Hinterbliebenen konkret in der Trauerphase zu unterstützen, bieten Sie dies in Ihrem Brief an.

Entscheiden Sie, ob Sie Ihr Kondolenzschreiben am Tag der Beerdigung beziehungsweise der Trauerfeier den Angehörigen übergeben. Meist besteht die Möglichkeit, Trauerkarten in einer extra hierfür aufgestellten Ablage auf dem Friedhof zu hinterlegen. Nutzen Sie diese Form der Übergabe, wenn die Hinterbliebenen in der Traueranzeige ausdrücklich keine persönlichen Beileidsbezeigungen am Grab wünschen. Ebenso können Sie Ihren Brief per Post an die Ihnen bekannte Traueradresse schicken.
Je nach persönlichen Verhältnissen und Region ist es nicht unüblich oder sogar angemessen, der Trauerfamilie einen persönlichen Besuch abzustatten.

Kinder und Trauer

Erwachsenen ist es rational üblicherweise klar, dass das Leben vom Tod beendet wird und somit unweigerlich dazu gehört. Dennoch ist der Tod meist nicht alltäglich und nur sehr schwer zu akzeptieren. Erst Recht stellt sich die Frage, wie es damit wohl Kindern ergehen mag und wie man ihnen den Tod erklärt.

Man kann es nur versuchen, aber eine pauschale Antwort hierauf gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen hierfür und die Befindlichkeiten jedes Einzelnen. Das Alter der Kinder, die emotionale Bindung zum Verstorbenen, die bestehende Familiensituation und die soziale Stabilität sowie noch vieles mehr, spielen dabei eine wichtige Rolle. Kleinkinder haben noch keine Vorstellung von Endgültigkeit. Vielleicht ist Oma ja nur ein „bisschen tot“ und morgen sieht alles wieder anders aus. Sind Kinder etwas älter, verstehen sie hingegen mehr von der Bedeutung und Tragweite des Todes.

In jedem Alter und in jeder Situation sollte jedoch gelten, offen und ehrlich mit diesem Thema umzugehen. Kinder spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Hören Sie daher genau zu und beantworten geduldig die Fragen Ihrer Kinder, damit keine unnötigen Ängste entstehen.

Lassen Sie Ihre Kinder zum Beispiel erzählen, wie sie sich den Tod vorstellen. Besuchen Sie mit ihnen die Grabstelle oder erzählen vom Verstorbenen. Bauen Sie den Umgang mit diesem Thema in Ihren Alltag ein und seien Sie Kindern gegenüber offen, dass Sie trauern. Und das Wichtigste: Geben Sie sich und Ihren Kindern Zeit.

Die natürliche und unbedarfte Art der Kinder kann umgekehrt oft auch Ihnen als Erwachsenem bei der eigenen Trauerbewältigung helfen. Dies ist ein schöner Gedanke, der zudem Trost spendet. Und natürlich stehen wir Ihnen auch hier mit unserer Erfahrung zur Seite. Zudem haben wir praktische Vorschläge, wie Sie gemeinsam mit Ihren Kindern individuell Abschied nehmen können. So können Sie zum Beispiel zusammen eine Urne bemalen oder Sargbeigaben gestalten – es gibt viele Möglichkeiten.

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